Quecksilbe
rchlorür,
Kalomel, Hydrargyrum chloratum, Hg2Cl2, wird dargestellt, indem Quecksilber zunächst in Quecksilberoxydsulfat verwandelt wird, worauf dies mit einer dem angewandten Quecksilber gleichen Menge Quecksilber verrieben und auf je 100 Teile Quecksilber mit 50 Teilen trocknem Kochsalz innig gemischt wird. Das Gemenge wird in einem Glaskolben, der im Sandbade steht, erhitzt, wobei das Salz [* 2] in schönen weißen Krusten in den obern Teil des Kolbens sublimiert.
Läßt man bei der
Sublimation die
Dämpfe des Quecksilbe
rchlorür in einen Behälter eintreten, in den zugleich Wasserdampf einströmt, so
verdichten sich die
Dämpfe rasch und schlagen sich als
weißes Pulver,
Hydrargyrum chloratum vapore paratum oder Dampfkalomel,
nieder. Auch erhält man Quecksilberchlorür
durch Vermischen einer Lösung von Quecksilberorydulnitrat
mit Kochsalzlösung, oder durch Reduktion einer Quecksilberchloridlösung mit schwefliger Säure,
Hydrargyrum chloratum
via humida
paratum.
Das
Quecksilberchlorür
kommt in der Natur als
Quecksilberhornerz (s. d.) vor. Quecksilberchlorür
ist in Wasser
unlöslich und unterscheidet sich hierdurch sowie durch seine mildere Wirkung wesentlich von dem
Quecksilberchlorid.
Beim
Aufbewahren muß es vor dem Lichte geschützt werden, da es sich sonst unter Dunkelfärbung in metallisches
Quecksilber
und
Quecksilberchlorid zersetzt und dadurch giftige Eigenschaften annimmt. Das
Kalomel wird als mildes Abführmittel sehr geschätzt
und auch bei
Brechdurchfall,
Cholera,
Abdominaltyphus,
Syphilis, bei
Wassersucht sowie bei chronischen
Leber- und Nierenleiden,
äußerlich als mildes
Ätzmittel bei Hornhauttrübungen, chronischen
Geschwüren und
Feigwarzen vielfach benutzt.