Rathaus
(franz. Hótel de ville, Stadthaus, engl. Town-hall, Guild-hall), der Sitz der städtischen Behörden, seit dem Mittelalter das Wahrzeichen der städtischen Selbständigkeit und Selbstverwaltung gegenüber dem Landesherrn. In der Ausstattung der Rathäuser drückten sich schon frühzeitig der Reichtum und die Macht einer Stadt aus, und aus gotischer Zeit sind uns noch zahlreiche Rathäuser erhalten, welche fast allein noch den Profanbau jener Kunstperiode veranschaulichen, so z. B. in Braunschweig [* 3] (s. Tafel »Baukunst [* 4] X«, [* 5] Fig. 2), Breslau, [* 6] Brügge, Brüssel, [* 7] Gent, [* 8] Göttingen, [* 9] Hannover, [* 10] Löwen, [* 11] Lübeck, [* 12] Middelburg, Tangermünde, Thorn. [* 13] Von Rathäusern der Renaissance sind diejenigen von Antwerpen, [* 14] Amsterdam, [* 15] Augsburg, [* 16] Bremen [* 17] (zum Teil gotisch), Köln, [* 18] Leipzig, [* 19] Nürnberg [* 20] und Rothenburg [* 21] a. T. hervorzuheben. In der Neuzeit sind in Berlin, [* 22] München, [* 23] Paris, [* 24] Wien [* 25] und Wiesbaden [* 26] besonders große und schöne Rathäuser erbaut worden.