Rouge
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Rouge
Rougé
(spr. ruhsché),
Olivier
Charles Camille Emmanuel, Vicomte de, franz.
Ägyptolog, geb. zu
Paris
[* 2] aus einer altbretonischen
Familie, studierte zuerst die
Rechtswissenschaft, wandte sich dann dem
Studium der
Sprachen zu,
widmete sich seit 1844 ausschließlich der Ägyptologie und wurde 1849 zum
Konservator der ägyptischen Sammlung im
Louvre
und 1854 zum
Staatsrat in der Abteilung des Innern und des öffentlichen
Unterrichts ernannt.
Schon 1853 hatten
ihm seine
Arbeiten einen solchen
Ruf verschafft, daß er zum Mitglied des
Instituts erwählt wurde. Nach
Lenormants
Tod (1859)
zum
Professor der ägyptischen
Archäologie am
Collège de
France ernannt, starb er auf seinem
Schloß
Bois-Dauphin
(Sarthe). Die Werke Rougés
bestehen hauptsächlich aus Abhandlungen für die
»Revue archéologique« (seit
1847) und die
»Mémoires« des
Instituts. Er übersetzte aus d'Orbineys
¶
Papyrus im Britischen Museum den (vor 3000 Jahren verfaßten) ägyptischen Roman »Die zwei Brüder« (der erste erfolgreiche Versuch, einen ganzen hieratischen Papyrus zu übersetzen) und später das Sesostris-Epos, schrieb eine sorgfältige Analyse einer Inschrift im Grab Aahmes (aus der 18. Dynastie),
eine andre über eine Stele [* 4] Ramses' XII. in der »Bibliothèque nationale« die sehr wertvollen »Recherches sur les monuments qu'on peut attribuer aux six premières dynasties de Manéthon« (Par. 1865) und eine »Chrestomathie égyptienne«, deren Herausgabe erst nach seinem Tod beendigt ward (1867 bis 1876, 4 Hefte). - Sein Sohn Jacques edierte aus seinem Nachlaß: »Inscriptions hiéroglyphiques copiées en Égypte« (Par. 1877-79, 4 Bde.);
»Inscriptions et notices recueillies à Edfou« (das. 1880, 2 Bde.).
Vgl. H. Wallon, »Notice historique sur la vie et les travaux de M. E. de, in den »Comptes rendus de l'Académie des inscriptions«, 1877, S. 381 ff.