Schrank
,
[* 2] ursprünglich ein oblonger, kastenartiger Behälter, welcher in der
Kirche zur
Aufbewahrung der heiligen Geräte,
der Priestergewänder etc. diente und deshalb an der Vorderseite vergittert wurde.
Später erhielt der S.
Thüren, die mit
Malereien verziert waren, und wurde auf vier niedrige Pfosten gesetzt, welche erst in der Renaissancezeit
zu gedrehten
Füßen ausgebildet wurden. Von der Vergitterung blieb später, als der
S. in den profanen
Gebrauch übergegangen
war, in der Schrankthür
eine kleine vergitterte Öffnung übrig, hinter welcher man
Heiligenbilder,
Reliquien, Prunkstücke
u. dgl. zur
Schau stellte.
Unter dem Einfluß des gotischen Stils wurde der S. architektonisch gegliedert (s. Tafel »Möbel«, [* 3] Fig. 9),
und die Füllungen der Thüren wurden mit Schnitzereien verziert, welche dann durch die Renaissance zu größtem Reichtum entwickelt wurden (s. Tafel »Möbel«, Fig. 6 u. 10). Der S. der Renaissance blieb auch für die spätere Gestaltung dieses Möbels bis auf die Gegenwart maßgebend. Gegenwärtig wird der Name S. für jedes Aufbewahrungsmöbel gebraucht, dessen Vorderseite mit Thüren geschlossen werden kann (Kleider-, Geld-, Küchen-, Bücher- etc. S.).