einer der berühmtesten
Heroen des
Altertums, Sohn des
KönigsÄgeus von
Athen
[* 3] und der
Äthra, ward bei seinem
Großvater Pittheus in
Trözen erzogen. Herangewachsen, nahm er das
Schwert seines
Vaters, welches dieser
selbst für ihn unter einem Felsblock verborgen hatte, als Erkennungszeichen und ging damit nach
Athen. Unterwegs erschlug
er die
Räuber Periphetes, Sinis,
Skiron,
Kerkyon,
Prokrustes u. a. In
Athen angekommen, sollte er auf Anstiften seiner Stiefmutter
Medeia (s. d.) vergiftet werden;
Ägeus erkannte den Sohn aber am
Schwert, und
Medeia mußte fliehen. Theseus machte
sich zunächst um das Land verdient, indem
er den marathonischen
Stier erlegte.
Später nahm an dem Argonautenzug und an der kanonischen
Jagd teil. Bei seiner Zurückkunft nach
Athen den
Menestheus, Sohn des Peteos, auf dem
Thron
[* 6] findend, ging er nach
Skyros, wo er seinen
Tod durch einen
Sturz von einem
Felsen oder
durch
Verrat des
KönigsLykomedes fand. Theseus war der ionische (speziell athenische) Hauptheros, den seine
Verehrer zu gleichem
Glanz wie die
Dorier ihren
Herakles zu erheben suchten, insbesondere
Repräsentant des volkstümlichen
Königtums.
Er erhielt bald Heroendienst in
Athen, und es wurde ihm ein prachtvoller
Tempel
[* 7] errichtet.
der eigentliche attische Nationalheros und Vertreter der dortigen Ionier, war nach der Sage
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der Sohn des Aigeus oder des Poseidon
[* 11] und der Aithra,der Tochter des Königs Pittheus von Trözen, bei welchem er erzogen wurde,
bis er, herangewachsen, sich zu seinem Vater nach Athen begab. Schon auf diesem Wege bestand er mehrere Kämpfe: er erschlug
den Periphetes, Sinis, Skiron, Kerkyon und Prokrustes. Bei seiner Ankunft in Athen wäre er im Hause seines
Vaters beinahe auf Anstiften seiner Stiefmutter Medeia vergiftet worden, hätte nicht Aigeus ihn an seinem Schwerte erkannt.
Er vertrieb nun die riesenhaften Söhne des Pallas, befreite das Land von dem marathonischen Stier (s. Herakles) und machte
dem Tribut von Knaben und Mädchen, den Athen jährlich nach Kreta liefern mußte, durch Erlegung des Minotauros
(s. d.) mit Hilfe der Ariadne (s. d.) ein Ende.
Als Minos, seine Abstammung von Poseidon bestreitend, einen Ring ins Meer warf, holte ihn Theseus wieder herauf, brachte aber zugleich
einen goldenen Kranz als Geschenk der Amphitrite mit, welchen er dann der Ariadne überließ. Nach der Heimkehr
aus Kreta übernahm er, da Aigeus in der Meinung, sein Sohn kehre nicht zurück, sich ins Meer gestürzt hatte, die Herrschaft
über Attika. Er vereinigte die Bewohner Attikas zu einem Staat um ein Prytaneion in Athen und stiftete das Fest der Synoikia
und der Panathenäen.
Die Amazonen, welche auf ihrem Heerzuge bis nach Athen vorgedrungen waren, besiegte er nach heißem Kampfe und nahm ihre Königin
Antiope (oder Hippolyte) zum Weibe, die ihm einen Sohn, Hippolytos, gebar. Nach anderer Überlieferung zieht er in Begleitung
des Herakles mit vor Themiskyra, und Antiope liefert die Stadt aus Liebe zu aus; oder er nimmt sie auf
einem selbständig in das Land derAmazonen unternommenen Kriegszuge gefangen und führt sie mit sich nach Athen, weshalb die
Amazonen den Einfall in Attika machen.
Antiope kommt bei dem Einfall ihrer Schwestern um, Theseus aber heiratet die Phaidra (s. d.).
Ferner nahm Theseus teil am Argonautenzuge und an der kalydonischen Jagd. Den Peirithoos, der ihm beim Raube
der Helena beigestanden hatte, unterstützte er in seinem Kampfe gegen die Kentauren und stieg mit demselben in die Unterwelt,
um die Kore (Persephone) zu entführen. Allein die Entführung mißlang, und beide wurden in der Unterwelt
gefesselt zurückgehalten, bis Herakles den Theseus befreite.
Inzwischen war seine MutterAithra von den Dioskuren,
[* 12] die zur Befreiung ihrer Schwester Helena herbeieilten, als Gefangene weggeführt
worden. Als er wieder nach Athen kam, fand er das Volk gegen sich in Aufstand. Er floh daher nach Skyros zum König Lykomedes,
der ihn aber von einem Felsen herab durch einen hinterlistigen Stoß ins Meer stürzte. In Athen hatte Theseus seit
der Zeit des Kimon, der seine Gebeine aus Skyros zurückführte, einen Tempel im nordwestl. Teile der Stadt. Noch jetzt führt
ein im Mittelalter als christl. Kirche, jetzt als Museum benutzter Tempel den NamenTheseion, aber jedenfalls
mit Unrecht. Seit jener Zeit wurde auch das alte Ernte- und Totenfest der Theseen vom 7. bis 9. Pyanepsion (Anfang November)
mit großer Pracht durch Opfer, Festschmaus und Wettkämpfe begangen. - Auf Kunstwerken ähnelt die Darstellung des Theseus der
des Herakles, nur ist, abgesehen von Darstellungen älterer Zeit, seine ganze Erscheinung jugendlicher.
Verhältnismäßig jung sind die seine Abenteuer auf dem Isthmus zur Anschauung bringenden Kunstwerke. -