Kantharidensalbe - Kan
* 2
Kanton .
Landstädtchen im schweizer. Kanton Bern ,
[* 2 ] an der
Eisenbahn
Bern-Scherzligen , mit (1888) 5507 Einw., ist Sitz der eidgenössischen
Militärschule und der größte
Waffenplatz der
Schweiz
[* 3 ] (mit
Reitschule , Zeughäusern, Munitionsfabrik etc.),
außerdem für die
Mehrzahl der Touristen die
Pforte zum
Berner Oberland. An die Dampfschiffkurse des
Thuner
Sees (s. d.), an
dessen Ausfluß
[* 4 ] Thun liegt, schließt sich die Bödelibahn Därligen-Interlaken.
Vgl.
Roth , Thun und seine Umgebungen (Bern
[* 5 ] 1873);
»Thun und
Thuner
See « (Zürich
[* 6 ] 1878).
Titel
Elemente zu
Thun:
1) Friedrich, Graf von, österreich. Staatsmann
2) Leo, Graf von, österreich. Staatsmann, Bruder des vorigen
3) Guido, Graf von, österreich. Staatsmann, geb. 19. Sept. 1823
Böhmen, Mähren und Öst
* 9
Böhmen .
(Thun und
Hohenstein ),
[* 7 ] 1)
Friedrich ,
Graf von, österreich. Staatsmann, geb. 8. Mai 1810 aus einem
seit 1629 reichsgräflichen, in
Tirol
[* 8 ] und
Böhmen
[* 9 ] begüterten
Geschlecht , betrat die diplomatische Laufbahn, ward bei dem am 9. Mai 1850 eröffneten
Kongreß zu
Frankfurt
[* 10 ] a. M. österreichischer Gesandter und nach Reaktivierung des
Bundestags
Präsident desselben, welche
Stelle
er im
November 1852 mit der eines außerordentlichen
Gesandten und bevollmächtigten
Ministers am preußischen
Hofe vertauschte. Von 1854 bis 1863 war er österreichischer Gesandter in
Petersburg
[* 11 ] und starb als k. k.
Kämmerer und Mitglied
des
Herrenhauses 24. Sept. 1881 in
Tetschen .
2)
Leo ,
Graf von, österreich. Staatsmann,
Bruder des vorigen, geb. 7. April 1811, war
vor der Märzbewegung
von 1848 als
Sekretär
[* 12 ] in der Hofkanzlei angestellt und machte sich damals auch durch einige
Schriften , wie: »Über den gegenwärtigen
Stand der böhmischen Litteratur«
(Prag
[* 13 ] 1842),
Thunar - Thur
* 15
Seite 15.679.
»Die
Stellung der
Slowaken in
Ungarn
[* 14 ] beleuchtet« (das. 1843), bekannt. 1848 war
er eine Zeitlang
Landeschef von
Böhmen . Vom 28. Juli 1849 bis
Oktober 1860 mit dem
Portefeuille des
Kultus und
öffentlichen
Unterrichts betraut, machte er sich in dieser
Stellung namentlich um
Durchführung der Unterrichtsreform verdient,
errichtete die kaiserliche
Akademie der
Wissenschaften , deren
Ehrenmitglied er wurde, wirkte aber anderseits wesentlich zum
Abschluß des
Konkordats mit. Am 18. April 1861 wurde er lebenslängliches Mitglied des
Herrenhauses , in welchem
er Hauptvertreter der klerikalen und feudalen
Interessen war. 1861 als Vertreter des fideikommissarischen
Besitzes in den
Landtag
Böhmens gesendet,
schloß er sich der mit den tschechischen
Föderalisten verbündeten Feudalpartei an. Bei den staatsrechtlichen
Verhandlungen des böhmischen
Landtags 1865 bis 1866 war Thun
Berichterstatter der
Majorität . Der
¶
mehr
Ausgleich mit Ungarn fand in Thun einen schroffen Gegner, wie er auch gegen das Ehe - und Schulgesetz von 1868 war. Er starb 17. Dez. 1888 in
Wien .
[* 16 ]
3) Guido , Graf von, österreich. Staatsmann, geb. 19. Sept. 1823, trat
in den diplomatischen Dienst , ward 1859 Geschäftsträger im Haag ,
[* 17 ] 1863 in Petersburg , 1865-66 Gesandter
am kaiserlichen Hof
[* 18 ] in Mexiko ,
[* 19 ] 1866-67 bei den Hansestädten , 1867-1870 Vertreter der verfassungstreuen böhmischen Großgrundbesitzer
im böhmischen Landtag und im Abgeordnetenhaus, ist seit Dezember 1872 Mitglied des Herrenhauses .