Titel
Timotheos
,
1) berühmter griech. Dithyrambendichter aus Milet, jüngerer Zeitgenosse des Philoxenos, gest. 357 v. Chr. Sammlung der Fragmente in Bergks »Poetae lyrici graeci« und mit Übersetzung in Hartungs »Griechischen Lyrikern« (Bd. 6, Leipz. 1857).
2) Athen. [* 2] Feldherr, Sohn Konons, mit dem er 393 v. Chr. nach Athen zurückkehrte, zeichnete sich im Kriege gegen Sparta, in welchem er Korkyra eroberte und 375 bei Leukas die spartanische Flotte vernichtete, aus, ging 364 nach Kleinasien, um den aufständischen Satrapen Ariobarzanes zu unterstützen, eroberte Samos, Sestos und andre Städte, befehligte mit Iphikrates im Bundesgenossenkrieg und ward, als er nebst diesem des Sturms wegen eine Schlacht vermieden hatte, 355 der Bestechung und des Verrats angeklagt. Zu 100 Talenten Strafe verurteilt, ging er freiwillig in die Verbannung nach Chalkis, wo er starb. Seine Biographie hat Cornelius Nepos gegeben.
Vgl. Rehdantz, Vitae Iphicratis, Chabriae, Timothei (Berl. 1845).
3)
Gehilfe und Begleiter des
Paulus, aus
Lykaonien gebürtig, ward von seiner
Mutter, einer Judenchristin,
fromm erzogen und von
Paulus zum
Christentum bekehrt, worauf er teils mit diesem, teils in dessen Auftrag
Makedonien und
Griechenland
[* 3] bereiste.
Später erscheint er in
Ephesos
[* 4] und dann in
Rom
[* 5] während des
Paulus Gefangenschaft daselbst. Die
Tradition macht ihn
zum ersten
Bischof von
Ephesos, wo er auch den Märtyrertod erlitten haben soll. Über die beiden an Timotheos
gerichteten
Briefe des
Apostels
Paulus s.
Pastoralbriefe.