Ursache
(Causa), nach der gewöhnlichen
Erklärung der zureichende
Grund (causa suffciens) einer
Erscheinung, welche dann
die
Wirkung genannt wird. Man hat die Ursachen
auf sehr verschiedene
Weise eingeteilt, z. B.
in freie oder
unbedingte, welche nicht durch andre Ursachen
zur Thätigkeit bestimmt werden, in unfreie, notwendige oder bedingte, bei
welchen eine Bestimmung durch anderweite Ursachen
stattfindet, in Hauptursachen und Nebenursachen, in beigeordnete, welche
gleichzeitig, und in untergeordnete, welche nacheinander wirken, also eine
Reihe von Ursachen
und
Wirkungen
bilden, in unmittelbare, welche durch sich selbst und allein wirken, und in mittelbare, welche durch andre wirken.
Auch unterscheidet man wirkende und
End- oder Zweckursachen
(causae efficientes et finales) und sieht bei jenen bloß auf
das
Verhältnis zwischen einer gegebenen Ursache
und ihrer
Wirkung, bei diesen aber zugleich auf das
Verhältnis
zwischen einem gegebenen
Zweck und dem
Mittel dazu, indem man die
Wirkung eben als den
Zweck betrachtet, um derentwillen die
Ursache
wirksam wurde.
Ob der
Begriff der Ursache
ein ursprünglicher, d. h. angeborner, sei (wie
Kant und die Aprioriker), oder ob er
durch
Erfahrung, d. h. durch die Gewöhnung an die Aufeinanderfolge gewisser
Erscheinungen, entstehe (wie
Hume und die Empiriker behaupten), wird je nach den verschiedenen philosophischen Standpunkten verschieden beantwortet.
Vgl.
Kraft.
[* 2]