Weise
,
sieben, s. Sieben Weise.
Weise
2 Seiten, 952 Wörter, 6'879 Zeichen
Weise,
sieben, s. Sieben Weise.
Weise,
Christian, Schulmann und Dichter, geb. in Zittau,
[* 2] studierte in
Leipzig,
[* 3] wurde 1670 Professor am Gymnasium
zu
Weißenfels
[* 4] und 1678 Rektor des Gymnasiums seiner Vaterstadt, wo er starb. Er war ein
trefflicher
Lehrer, führte zuerst die
deutsche Sprache in den Unterricht der Gymnasien ein und schrieb für mehrere Lehrfächer,
namentlich für die
Dichtkunst und die
Beredsamkeit, Lehrbücher, z. B. «Curieuse
Gedanken von deutschen Versen» (2 Bde., 1691-93),
die seine Methode auf längere Zeit zur herrschenden in
Deutschland
[* 5] machten. In seinen
Dramen und
Romanen
sucht Weise
die deutsche
Dichtung von dem Lohensteinschen Schwulst zur einfachern volkstümlichen Naturwahrheit zurückzuführen,
wobei er jedoch nur zu oft in das entgegengesetzte
Extrem hausbackenster Nüchternheit verfiel.
Während seine lyrischen Jugenddichtungen («Überflüssige Gedanken der grünenden Jugend», 1668) durch eine gewisse Keckheit und Frische anmuten, verwässerten seine spätern Versuche auf diesem Gebiete mehr und mehr. Mehrere biblische und histor. Schauspiele schrieb er für die damals noch üblichen, von Schülern veranstalteten dramat. Aufführungen; sie erschienen gesammelt u. d. T. «Zittauisches Theatrum» (Zitt. 1683 u. ö.). Seine Hauptwerke sind jedoch satir. Romane, z. B. «Die drei Hauptverderber» (Lpz. 1671 u. ö.),
«Die drei ärgsten Erznarren» (ebd. 1672; Neudruck, Halle [* 6] 1878) und Lustspiele, z. B. «Bäurischer Macchiavell» (Zitt. 1879; neu hg. mit der bisher noch ungedruckten «Bösen Katharina», einer Nachahmung von Shakespeares «Der Widerspenstigen Zähmung», in Kürschners «Deutscher Nationallitteratur», Bd. 26) und «Bauernkomödie von Tobias und der Schwalbe» (hg. von Genée, Berl. 1882; von O. Lachmann in Reclams «Universalbibliothek»). -
Vgl. Kornemann,
Christian Weise
als Dramatiker (Marb. 1853);
Palm, Beiträge zur Geschichte der deutschen Litteratur des 16. und 17. Jahrh. (Bresl. 1877);
Glaß, W.s Verdienste um die Entwicklung des deutschen Dramas (Programm, Bautzen [* 7] 1872);
Weise,
Klara, Jugendschriftstellerin unter dem Pseudonym Klara Cron, geb. zu Magdeburg, [* 9] gest. zu Straßburg, [* 10] schrieb zahlreiche, vielgelesene Erzählungen, meist für das Mädchen- und Jungfrauenalter. Genannt seien: «Mädchenleben» (Stuttg. 1860; 6. Aufl. 1890),
«Magdalenens Briefe» (ebd. 1863; 5. Aufl. 1890),
«Die Schwestern» (ebd. 1863; 6. Aufl. 1892),
«Prüfungen» (ebd. 1868; 3. Aufl. 1888),
«Licht [* 11] und ¶
Schatten» [* 13] (ebd. 1871; 3. Aufl. 1891),
«Die Nachbarslinder» (ebd. 1873; 3. Aufl. 1890),
«Eva» (Lpz. 1870; 2. Aufl. 1882),
«Der Weg zum Glück» (Stuttg. 1880: 2. Aufl. 1890),
«Die Geschwister» (Lpz. 1884, 5. Aufl., Berl. 1895),
«Der Liebling» (Lpz. 1887; 6. Aufl., Berl. 1895),
«Die Auserwählte» (Berl. 1890),
«Erwachen und Erblühen. Letztes hinterlassenes Werk. Mit einem Vorwort und der Biographie der Verfasserin von Emilie Ludwig» (Berl. 1891; neue Ausg., ebd. 1895).
Weise,
Wilh., Forstmann, geb. zu Brandenburg [* 14] a. d. Havel, studierte in Berlin [* 15] Jura und Kameralia, dann Forstwissenschaft in Eberswalde, [* 16] Münden und Eisenach, [* 17] trat dann in den preuß. Forstdienst und wurde 1878 Vorstand der forstlichen Abteilung des Versuchswesens in Eberswalde und Lehrer an der Akademie daselbst. 1883 folgte er einem Rufe als Professor der Forstwissenschaft an der Technischen Hochschule zu Karlsruhe [* 18] und 1891 wurde er Direktor der Forstakademie zu Münden. Er schrieb: «Die Taxation des Mittelwaldes» (Berl. 1878),
«Ertragstafeln für die Kiefer» (ebd. 1880),
«Die Taxation der Privat- und Gemeindeforsten nach dem Flächenfachwerk» (ebd. 1883),
«Leitfaden für den Waldbau» (2. Aufl., ebd. 1894). 1881-88 gab er die «Chronik des deutschen Forstwesens» beraus. Bekannt machte er sich auch durch einen von ihm 1871 konstruierten, 1878 verbesserten Baumhöhenmesser.