Wied
,
altes Dynastengeschlecht, das seinen
Namen von der
Grafschaft Wied
(s. d.) führt, leitet sich von Meffrit (gestorben
um 1129) ab. Seine Enkelin
Theodora vermählte sich mit
Bruno I.,
Grafen von
Isenburg, und brachte, als das Wiedsche
Grafengeschlecht 1243 im
Mannesstamm erlosch, Wied
an ihren Sohn
Bruno II. von
Isenburg-Wied. Als auch diese
Linie 1462 im Mannesstamm
ausstarb, brachte die
Erbtochter Anastasia den väterlichen
Besitz ihrem Gemahl
Dietrich von
Runkel, aus dem
Haus
Leiningen-Westerburg,
zu, der nun der
Stifter des gegenwärtigen
Hauses Wied
wurde.
Nach dem
Tode des
Grafen
Friedrich (1698) entstanden die beiden
Linien
Wied-Runkel und Wied
-Neuwied. Jene besaß die
obere
Grafschaft an der
Lahn und wurde 1791 in den Fürstenstand erhoben; diese erhielt die untere
Grafschaft Wied
und schon 1784 die
Reichsfürstenwürde. Beide hatten eine
Stimme im westfälischen Grafenkollegium.
Karl
Ludwig
Alexander, aus der
Linie Wied
-Runkel,
verlor durch den Lüneviller
Frieden die
Grafschaft Kriechingen und die Herrschaften Saarwellingen und
Rollingen auf dem linken Rheinufer, wurde aber 1803 mit den kurkölnischen Ämtern
Neuerburg und Altenwied
und der Kellnerei
Vilmar entschädigt. Er starb
Sein
Bruder und
Erbe
Friedrich
Ludwig, österreichischer
Generalfeldmarschall, starb schon kinderlos.
Seine Besitzungen fielen an Wied
-Neuwied, welche
Linie nun unter dem
Namen Wied
sämtliche
Lande vereinigte.
Auf den
Stifter dieser
Linie, den
Grafen
Friedrich
Wilhelm, war 1737
Johann
Friedrich
Alexander, auf diesen 1791
Friedrich
Karl gefolgt.
Dieser trat das
Fürstentum 1802 an seinen Sohn
Johann
August
Karl ab. Unter diesem erfolgte die Mediatisierung 1806 durch die
Rheinbundsakte, und das Gebiet kam an
Nassau und das Großherzogtum
Berg, später an
Preußen.
[* 3]
Sein
Bruder,
Prinz
Maximilian
Alexander
Philipp, war der berühmte Reisende (s. den folg.
Artikel).
Nach dem Tode des Fürsten folgte sein Neffe Wilhelm Hermann Karl, geb. der sich als philosophischer Schriftsteller bekannt machte und starb, und diesem sein Sohn, Fürst Wilhelm, geb. seit mit der Prinzessin Marie der Niederlande [* 4] vermählt; seine älteste Schwester ist die Königin Elisabeth von Rumänien [* 5] (s. Elisabeth 10).
Vgl.
Reck, Geschichte der
Häuser
Isenburg,
Runkel und Wied
(Weim. 1824).