Titel
Wilhelm
von
Auvergne (Alvernus), scholast.
Philosoph, geboren zu
Aurillac, studierte in
Paris,
[* 2] wo er als
Lehrer der
Theologie
auftrat und 1228
Bischof wurde, als welcher er 1249 starb. In seinen
Schriften:
»De universo«,
»De anima«,
»De animae immortalitate«
und
»De veritate« hält er sich an
Aristoteles, die Araber und den
Hermes Trismegistos
[* 3] und unterscheidet
in den letztgenannten eine sechsfache
Wahrheit, indem dieselbe 1) die
Sache selbst, 2) das Gegenteil des
Scheins, 3) die Unvermischtheit,
4) das
Wesen, 5) das
Wesen
Gottes, 6) die Widerspruchslosigkeit in den
Begriffen und
Urteilen bezeichnet. Auch leugnete er die
Ewigkeit der
Welt und suchte die Verschiedenheit der menschlichen
Seele vom Leib samt deren Einfachheit
und
Unsterblichkeit darzuthun. Seine
»Opera omnia« erschienen zuletzt
Paris 1674, 2 Bde.