Togo
(»jenseit der Lagune«),
deutsche Kolonie an der Sklavenküste von Westafrika (s. Karte bei »Guinea«), [* 2]
zwischen 1°
10'
(New
Sierra Leone) und 1° 30' östl. L. v. Gr.
(Gum Koffi), doch zieht sich die östliche Grenzlinie nordostwärts bis
1° 40', ein
Areal von 1300 qkm (23,6 QM.). Am
Meer liegen die Handelsplätze
Lome,
Bagida und
Porto Seguro
auf einem schmalen, niedrigen und hafenlosen Küstenstreifen; dahinter zieht sich eine Strandlagune hin, welche in der
Lagune
Togo
sich nach N. erweitert, jedoch in weit geringerm
Maß, als die
Engländer, welche sie Avonlagune nennen, früher angaben.
In die
Lagune mündet von N.
her der Hahofluß.
Das sogleich zu Hügeln von 40-60 m Hohe aufsteigende Land ist außerordentlich reich an Ölpalmen und andern Fruchtbäumen; nur der kleinste Teil des Landes ist angebaut mit Kassawen, Mais, Bataten, Ananas u. a., das übrige ist mit Rohr, hohem Gras und Buschdickicht, aus dem einzelne Bäume hervorragen, bestanden. Vierfüßige Tiere sind außer Affen [* 3] selten; vereinzelt gibt es Leoparden, dagegen ist die Vogelwelt überreich, und die Lagunen sind voll von Fischen.
Die
Bevölkerung,
[* 4] etwa 40,000
Köpfe und durchweg
Neger, beschäftigt sich an der
Küste fast ausschließlich mit
Handel; weiter
nach dem Innern zu fertigt man kunstreiche
Gefäße,
Leder und
Zeuge. Die aus
Binsen geflochtenen
Hütten
[* 5] sind rund oder viereckig, in jedem
Ort aber gleichförmig gebaut und, wie
Straßen und
Plätze, sehr rein gehalten. Jedes Dorf
enthält eine Gerichtshalle, ein
Palaver und ein Fetischhaus. Der Hauptort Togo
am östlichen
Ufer der gleichnamigen
Lagune hat
2000-3000 Einw., das heilige
Be zählt 2000
Seelen, außerdem werden noch 10
Orte mit je 1000
Seelen genannt.
Das Gebiet von Togo
wurde Ende 1884 unter deutschen Reichsschutz gestellt und für dasselbe ein deutscher
Reichskommissar mit
dem Sitz in
Klein-Popo ernannt. Das
Budget der
Kolonie bezifferte sich 1888/89 auf 107,000 Mk.
Einnahme und 178,000 Mk.
Ausgabe.
Togo
wurde 1887 von
Henrici besucht, und 1888 ging
Wolf ab, um das
Hinterland zu erforschen.
Vgl.
Zöller,
Das Togoland
und die
Sklavenküste (Stuttg. 1885);
Krümmel, Togoland
(Weim. 1887);
Henrici, Das deutsche Togo
gebiet (Leipz.
1888).