Amalfi
,
Seestadt im
Kreis
[* 2] Salerno der ital.
Provinz Salerno, am Golf von Salerno, steigt hinter dem engen Hafenquai
am Felsen empor, so daß die Häuser durch eingehauene
Treppen
[* 3] miteinander verbunden sind, während die Dächer als Gärten
dienen. Zwischen dem Gewirr von Häusern,
Treppen, Durchgängen,
Brücken,
[* 4] Felsen zeigt sich überall die
üppigste
Vegetation von
Wein, Orangen-, Citronen-, Öl- und Johannisbrotbäumen. Amalfi
hat als Gemeinde (1881) 7409 (5.,
eine
Kathedrale
San
Andrea im normann.-byzant.
Stile, Seefahrt und Fischerei,
[* 5] besonders Fabrikation von Papier und von vortrefflichen
Maccaroni und ist durch eine großartige, in die Klippen
[* 6] der
Küste gesprengte, an manchen
Stellen auf
großen
Viadukten 30-150 m hoch über das
Meer führende, 15 km lange Kunststraße (1852 vollendet) mit
Vietri und Salerno verbunden,
ferner durch neue
Straßen mit
Sorrento und
Castellammare. - Amalfi
, nach der Sage im 4. Jahrh. n. Chr.
von
Konstantin d. Gr. gegründet, war zur Langobardenzeit ein durch Seehandel reiches
und mächtiges Gemeinwesen mit republikanischer
Verfassung, obschon auf Lebenszeit von der Gemeinde gewählte Fürsten, die
zuerst Konsuln, dann
Grafen, zuletzt
Herzöge hießen, an der
Spitze standen.
Blutbewegung (chemisch

* 7
Blüte.
Seit dem 9. Jahrh. regierte unter fortwährenden Kämpfen der
Herzöge im Innern und nach Außen mit Salerno,
von dem Amalfi
eigentlich abhängig war, das Geschlecht der ältern
Herzöge von Amalfi
, das mit Mansus Fusulus (892-908) beginnt.
Nach ihrem Aussterben kam Amalfi
erst unter
Herzog Gisulf von Salerno, bis es Robert
Guiscard 1077 seinen Besitzungen
(Apulien und
Calabrien) einverleibte. Seitdem verfiel die Stadt, die zur Zeit ihrer
Blüte
[* 7] 50000 E. gezählt, allmählich,
bis sie infolge von Plünderungen durch die Pisaner 1135 und 1137 ihre Bedeutung gänzlich verlor. Das Herzogtum wurde später
zwar wiederhergestellt und damit der Fürst
Orsini
von Salerno, dann
Antonio Piecolomini, Neffe Papst
Pius' II., und Mitte des 17. Jahrh.
Ottavio Piccolomini belehnt; doch vermochte die Stadt sich nicht wieder zu erheben. Das Seerecht von
Amalfi
(die
Tabula Amalphitana) galt früher in ganz
Italien.
[* 8] In Amalfi
war auch die älteste Handschrift der
Pandekten.