Arno
Quelle

* 3
Quelle. (lat. Arnus), nächst dem
Tiber der bedeutendste
Fluß Mittelitaliens, entspringt 1355 m hoch
am
Monte Falterona, bricht als wilder Bergstrom oberhalb des
Fleckens Stia hervor und durchfließt das fruchtbare, nach SO.
gerichtete
Thal
[* 2]
Casentino. Durch die
Ebene von
Arezzo, wo der den Arno
mit dem
Tiber verbindende Chianakanal einmündet, schlingt
sich dann der
Fluß um den
Prato Magno herum fast wieder zur
Quelle
[* 3] zurück nach N. und bildet ein zweites,
dem
Casentino paralleles, aber nördlich gerichtetes Längenthal, das fruchtbare obere
Val d'A. (125-150 m ü. M.). Bei
Pontassieve,
wo er die
Sieve, seinen bedeutendsten, ihm in demselben Längenthal entgegenströmenden Nebenfluß, aufnimmt, wendet er sich
plötzlich nach W., durchfließt die fruchtbare Thalebene von
Florenz
[* 4] (einen ehemaligen
See), aus welcher
er sich in dem engen Durchbruchsthal von Golfolina einen
Weg in die Küstenebene gebahnt hat, der er in sich stetig verbreiterndem
Thal zufließt.
Arnobius - Arnold

* 6
Seite 1.858.
Die ganze sumpfige, jetzt kunstvoll entwässerte
Ebene um
Pisa,
[* 5] das ursprünglich an der Mündung des
Flusses, aber
schon zu Beginn unsrer
Zeitrechnung 3,7, jetzt 11 km davon entfernt ist, ist ein vom Arno
und
Serchio ausgefüllter
Golf. Sämtliche
linke
(Greve,
Pesa,
Elsa,
Era) wie rechte Nebenflüsse (Bisenzio und
Ombrone) durchfließen dem Arno-
und Sievethal parallele
Thäler und stehen senkrecht auf dem Querthal des von Pontassiene bis zur Mündung. Der
Canale
Imperiale
verbindet den Arno
durch den frühern
See von
Bientina (s. d.) mit dem
Serchio bei
¶
mehr
Lucca.
[* 7] Die Länge des Arno
beträgt 220 km, schiffbar ist er nirgends. Sein Wasser ist meist trübe; seine Ufer sind dichtbevölkert,
herrlich angebaut und freundlich wie ein ungeheurer Garten,
[* 8] im Oberlauf bieten sich auch großartige Naturszenerien.