Cailliaud
(spr. kajĭoh), Frédéric, franz.
Afrikareisender, geb. zu Nantes,
[* 2] bereiste seit 1813 als Goldarbeiter
Belgien,
[* 3]
Holland und
Italien.
[* 4] Von
Sicilien aus
unternahm er eine Fahrt nach
Griechenland
[* 5] und
Konstantinopel,
[* 6] begab sich 1815 nach
Ägypten
[* 7] und ging mit Drovetti den
Nil bis
zum zweiten Katarakt hinauf. Sodann von
Mehemed-Ali mit der mineralog. Erforschung des
Landes beauftragt,
entdeckte er Ende 1818 von Edfu aus die alten Smaragdgruben am
Dschebel Sebara, 1819 erhielt Cailliaud
von der franz. Regierung die
Geldmittel zur Fortsetzung seiner Forschungen. Im September ging er in
Begleitung des Marineoffiziers Letorzec wiederum nach
Ägypten, reiste im November von
Fajum nach den
Oasen
Siwah,
Barieh,
Farafrah,
Dachel und
Chargeh und traf Anfang
März 1820 zu
Siut wieder am
Nil ein.
Kairo

* 8
Kairo.
Nach einem Aufenthalt in
Kairo
[* 8] begleiteten sie 1821 und 1822 den Eroberungszug Ibrahim-Paschas nach
Sennar und
Fasokl und gaben
durch ihre wissenschaftlichen
Arbeiten
die erste genauere
Kunde von diesen Gebieten am obern
Nil. Ende Okt. 1822 kehrte
Cailliaud
nach
Frankreich zurück, wo er seitdem als Konservator des Naturhistorischen Museums seiner Vaterstadt lebte und starb.
Sein eigentliches Hauptwerk ist die «Voyage à Méroé au fleuve
Blanc, au-delà de Fazoql dans le midi du royaume de
Sennâr,
à Syouâh etc.» (4 Bde.,
Par. 1823-27, mit
Atlas).
[* 9] Sonst veröffentlichte Cailliaud
noch außer einigen naturhistor., besonders konchyliolog.
Arbeiten:
«Recherches
sur les arts et métiers, les usages de la vie civile et domestique des anciens peuples de l'Égypte, de la
Nubie et de l'Éthiopie»
(2 Bde., Par 1831 - 37).
Die
Berichte über seine ersten
Reisen, die «Voyage à l'Oasis de Thèbes etc.»
(2 Bde., Par. 1822 fg.) und «Voyage
à l'Oasis de Syouâh» (ebd. 1823), gab der Geograph
Jomard heraus.