Campra
(spr. kang-), André, Komponist, geb. zu Aix in der Provence, bekleidete von 1679 bis 1694 nacheinander die Kapellmeisterstellen an den Kathedralen zu Toulon, [* 2] Arles und Toulouse. [* 3] Im letztgenannten Jahr begab er sich nach Paris [* 4] und wirkte hier anfangs als Direktor der Kirchenmusik des Jesuitenkollegiums, welche Stellung er später mit der gleichen an der Kirche Notre Dame vertauschte. Im J. 1700 legte er diese Stelle nieder, um sich ausschließlich der Opernkomposition zuzuwenden.
Thb. - Theater

* 6
Theater.Der glänzende Erfolg seiner Opern, von denen er die ersten: »L'Europe galante« und »Le [* 5] carneval de Venise«, seiner halbgeistlichen Stellung wegen pseudonym aufs Theater [* 6] brachte, verschaffte ihm die Ernennung zum königlichen Kapellmeister (1722),
eine
Pension und die
Stelle als Musikdirektor und
Komponist des
Prinzen
von
Conti. Campra
starb in
Versailles.
[* 7] Außer den genannten schrieb er noch 15
Opern (»Aréthuse«, »Tancrède«,
»Télémaque« etc.), zahlreiche
Divertissements für den
Hof,
[* 8] 3 Sammlungen
Kantaten, 5 Sammlungen
Motetten u. a. Campra
ist der einzige
dramatische
Komponist, welcher während des langen Zeitraums von
Lullys
Tod bis zum Auftreten
Rameaus (1678-1732)
einen namhaften Erfolg an der
Pariser
Großen
Oper erringen konnte.