Castaños
Gibraltar

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Gibraltar.(spr. -ánjos), Don Francisco Xaver de, Herzog von Baylén, span. General, geb. aus einer vornehmen Familie in Biscaya, erhielt in Preußen [* 2] seine militär. Ausbildung. Nach Spanien [* 3] zurückgekehrt, stieg er im Heere bis zum Obersten, diente mit Auszeichnung 1794 in der Armee von Navarra unter Caro, wurde 1796 General, nachher aber mit mehrern andern Offizieren aus Madrid [* 4] verbannt. Bald wieder angestellt, war er 1802 Kommandant von Gibraltar. [* 5] Bei der Erhebung gegen die Franzosen 1808 befehligte er die Armeen von Andalusien, zwang den franz. General Dupont de l' Etang zur Kapitulation von Baylén (s. d.) 22. Juli, wurde aber im November bei Tudela geschlagen, worauf er einige Jahre außer Dienst war.
Erst 1811 wurde er wieder an die Spitze einer span. Armee berufen, die er unter Wellingtons Oberbefehl besonders in der Schlacht bei Vittoria ruhmvoll führte. Nach Ferdinands Ⅶ. Rückkehr wurde er Generalkapitän von Catalonien, befehligte 1815 das zum Einrücken in Frankreich bestimmte Heer, legte aber 1816 seine Stelle nieder. 1823 wurde er wieder zum Generalkapitän ernannt und 1825 in den Staatsrat berufen, wo er das System der Mäßigung gegen die Karlisten unterstützte.
Später ward er Präsident des Rats von Castilien und 1833 zum Herzog von Baylén erhoben. Nach Ferdinands Ⅶ. Tode widersetzte er sich dem Minister Zea-Bermudez in betreff der Successionsbestimmungen. Er lebte seitdem vom Hofe entfernt, bis er nach Esparteros Sturze 1843 an Arguelles' Stelle zum Vormund der Königin Isabella erwählt wurde. 1845 ward er Senator; doch übte er seines hohen Alters wegen keinen polit. Einfluß mehr aus. Er starb