(spr. käww'ndisch),Frederick, Lord, liberaler engl.
Staatsmann, geb. als jüngerer Sohn des siebenten
Herzogs von
Devonshire (s. d.) studierte in
Cambridge, trat 1865 ins
Unterhaus, war vorher 1859 - 64 bei Lord
Granville, nachher 1872 - 73 bei
Gladstone Privatsekretär und wurde 1873 unter letzterm
zum Schatzlord, bei dessen zweiten Ministerium 1880 zum Schatzsekretär, zum ersten Sekretär
[* 3] für
Irland als Nachfolger Forsters ernannt. Doch schon 6. Mai fiel er mit dem
UnterstaatssekretärBurke bei einem Spaziergang
im Phönixpark zu Dublin
[* 4] durch Meuchelmord. Die
Thäter wurden 1883 durch den Mitschuldigen
Carey verraten und hingerichtet.
(spr. käww'ndisch),Henry, engl. Chemiker, Sohn
des Lords Charles Cavendish, eines
Bruders des dritten
Herzogs von
Devonshire, geb. zu Nizza,
[* 5] lebte als Privatmann und starb
zu
London
[* 6] In seiner ersten 1766 erschienenen
Abhandlung zeigte Cavendish, daß
Kohlensäure und
Wasserstoff durchaus verschieden
von atmosphärischer Luft seien, er bestimmte das Volumgewicht dieser beiden
Gase,
[* 7] entdeckte die Eigenschaft
des
Wasserstoffs, mit Luft ein explodierbares Gemenge zu geben, und suchte das Volumverhältnis dieser
Gase, bei welchem die
stärkste Explosion eintritt, zu bestimmen; dabei wies er nach, daß durch die
Verbrennung des
Wasserstoffs Wasser entsteht;
auch ermittelte er die Mengen von
Wasserstoff, welche gleiche Mengen verschiedener Metalle beim Übergießen
mit Schwefelsäure
[* 8] entwickeln und stellte ferner das Absorptionsvermögen von Wasser,
Alkohol und Öl für
Kohlensäure fest.
In die J. 1783 - 88 fallen seine Veröffentlichungen über die
atmosphärische Luft, die zunächst eine neue eudiometrische
Untersuchungsmethode bringen und sich dann mit den
Veränderungen beschäftigen, welche die Luft erleidet,
wenn andere Körper in ihr verbrennen. Er zeigte, daß bei der
Verbrennung nur dann
Kohlensäure gebildet wird, wenn der verbrennende
Körper animalische oder vegetabilische
Substanz ist; daß bei der
Verbindung von
Stickoxyd mit atmosphärischem Sauerstoff
salpetrige Säure, beim Durchschlagen elektrischer Funken durch Luft Salpetersäure gebildet werde.
Obgleich gerade seine Untersuchungen die Grundlage wurden, von denen aus die phlogistische
Theorie gestürzt wurde, so blieb
Cavendish doch strenger
Anhänger der alten
Richtung. Er betrachtete die Metalle als mit
Phlogiston verbundene Metallkalke und glaubte
das
Phlogiston in dem beim
Lösen der Metalle entweichenden
Wasserstoff gefunden zu haben; die
Bildung von
Salpetersäure aus
Stickstoff und Sauerstoff erklärte er nicht als eine
Verbindung dieser beiden Körper, sondern als eine
Zerlegung phlogistisierter Luft. Das J. 1789 brachte noch seine wichtigen physik. «Versuche
zur Bestimmung der
Dichtigkeit der Erdkugel».
Alle seine
Abhandlungen finden sich in den «Philospohical
Transactions».
(spr. käww'ndisch),SirThomas, der Zeit nach der dritte Erdumsegler, geb. um 1555 zu Grimston, studierte
kurze Zeit in
Cambridge, rüstete dann aus eigenen
Mittel drei Schiffe
[* 9] aus, segelte von Plymouth
[* 10] ab, ging durch
die Magalhãesstraße, steuerte längs
Chile,
[* 11]
Peru
[* 12] und Mexiko
[* 13] und verbrannte und versenkte 19 span. Schiffe,
darunter die Sta.
Anna des Königs von
Spanien
[* 14] mit einer Ladung von ungeheuerm Werte, die er an der kaliforn.
Küste kaperte.
Über den
Großen Ocean und um das
Kap der Guten Hoffnung nach Europa
[* 15] zurückkehrend, erreichte er Plymouth 1591 unternahm
er mit 5 Schiffen eine zweite
Reise, mußte aber, da seine Mannschaft meuterte, in der Magalhãesstraße
umkehren und starb während der Rückfahrt über den Atlantischen Ocean im Febr. 1592.