Chloräthyl
(leichter Salzäther), s. v. w. Äthylchlorür.
Chloräthyl
74 Wörter, 621 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Chloräthyl
(leichter Salzäther), s. v. w. Äthylchlorür.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Chloräthyl,
Äthylchlorür (Monochloräthan), C2H5Cl, eine bei gewöhnlicher Temperatur gasförmige organische
Verbindung, die durch Einwirkung von Chlorwasserstoff
[* 2] auf Alkohol entsteht, wenn man ein Gemenge von Alkohol, Schwefelsäure
[* 3] und Chlornatrium erwärmt. In stark gekühlten Gefäßen kann man Chloräthyl
zu einer Flüssigkeit verdichten,
die bei 12° bereits siedet.
Eine alkoholische Lösung von Chloräthyl
, vermengt mit noch andern Produkten der Einwirkung von Chlor
auf Alkohol, bildet den Salzäther, Chlorwasserstoffäther oder Spiritus
[* 4] aetheris chlorati.
Äthylbromür - Äthylsch
* 5
Seite 1.1017.Desterro - Destillatio
* 6
Destillation.(Chloräthyl, Chlorwasserstoffäther, Salzäther) C2H5Cl ^[C{2}H{5}Cl], chem. Verbindung, entsteht bei Einwirkung von Salzsäure oder Chlor auf Alkohol, wird dargestellt durch Einleiten von Chlorwasserstoff in Alkohol und Destillation. [* 6] Die Dämpfe werden mit warmem Wasser gewaschen, dann mit Chlorcalcium getrocknet und mittels einer Kältemischung verdichtet. Man erhält Äthylchlorür auch als Nebenprodukt bei der Chloralbereitung. Es ist eine farblose, ätherartig riechende, süßlich gewürzhaft schmeckende Flüssigkeit vom spez. Gew. 0,92, siedet bei 12,5,° ist wenig löslich in Wasser, mischbar mit Alkohol und Äther, leicht entzündlich, gibt mit Chlor Substitutionsprodukte, deren letztes Glied [* 7] Anderthalbchlorkohlenstoff C2Cl6 ^[C{2}Cl{6}] ist. Es wird in der Teerfarbenindustrie benutzt. Eine zwischen 110 und 130° siedende Mischung dieser Substitutionsprodukte ist der Aransche Äther (Aether anaestheticus), welcher ätherartig aromatisch riecht, süßlich brennend schmeckt und als örtlich wirkendes anästhetisches Mittel benutzt wurde.