Comonfort
,
Ygnacio, Präsident Mexikos, geb. zu La Puebla de los Angelos, Sohn eines Oberstleutnants europäischer Abkunft, schloß sich, 20 Jahre alt, an den General Santa Anna an und bewies in dem beginnenden Bürgerkrieg Mut und militärisches Talent, welches er später sorgfältig ausbildete. Er wurde Militärbefehlshaber in Matamoros, verteidigte 1833 die Stadt La Puebla lange erfolgreich, mußte sich aber endlich ergeben und zog sich für mehrere Jahre ins Privatleben zurück.
Mexiko

* 2
Mexiko.
Seine Vaterstadt
Puebla wählte ihn 1844 zum Abgeordneten in einen
Kongreß. Comonfort
war hierauf Militärbefehlshaber
von Tlapa, wo er sich durch Niederhaltung der rebellischen
Indianer sowie durch die in
Mexiko
[* 2] seltenen
Eigenschaften des administrativen
Geschicks, der
Energie und Ehrlichkeit rühmlichst auszeichnete, 1846 Mitglied des vom
General
Parades verjagten
Kongresses und
Teilnehmer an der
Verschwörung der
Liberalen im
August 1846, dann
Bürgermeister der Hauptstadt
Mexiko,
Präfekt
der westlichen Abteilung des
Staats
Mexiko, Oberst im
Krieg mit den
Vereinigten Staaten,
[* 3]
Abgeordneter auf dem zu
Queretaro tagenden
Friedenskongreß und Zollhausdirektor in den Hafenstädten
Acapulco, Cinaboa und
Veracruz, aus welcher
Stellung er durch
Santa Anna,
der 1853 die
Gewalt wiederbekam, vertrieben wurde.
Dafür nahm Comonfort
an dem
Aufstand von 1855 gegen
Santa Anna teil und ward nach dessen
Sturz erst zum Stellvertreter
des
Präsidenten
Alvarez, 10. Dez. aber selbst zum
Präsidenten ernannt; doch hatte er, da die
Partei
Santa
Annas noch viele Anhänger
zählte und er sich die
Geistlichkeit durch Herbeiziehung derselben zur
Besteuerung verfeindete, mit beständiger
Anarchie zu kämpfen und bemühte sich umsonst, den
Gesetzen Ansehen zu verschaffen. Den
Widerstand der
Armee und der Priesterpartei
schlug er zwar in deren
Zentrum La
Puebla nieder, und um ihn auch für die Zukunft zu brechen, erließ er die
Dekrete
vom wodurch das
Grundeigentum der
Kirche eingezogen wurde, und vom wonach der
Klerus
kein
Grundeigentum mehr erwerben und besitzen durfte.
Rüstungen und Waffen

* 4
Waffen.
Aber obwohl im
November 1857 mit außerordentlicher
Gewalt bekleidet und 1. Dez. d. J. als konstitutioneller
Präsident proklamiert,
vermochte er die
Ruhe und
Ordnung nicht wiederherzustellen.
Mehr und mehr wendeten sich seine Anhänger
von ihm ab, und im
Januar 1858 wurde er nach blutigem
Kampf in der Hauptstadt vom
General Zuloaga gezwungen,
Mexiko zu verlassen.
Er begab sich im
Februar, nachdem er zuvor
Juarez, den
Präsidenten des obersten
Gerichtshofs, zu seinem Nachfolger bestellt
hatte, in die
Vereinigten Staaten. Doch kehrte er nach einigen
Jahren in sein Vaterland zurück, für das
er als
General gegen die
Franzosen unter den
Waffen
[* 4] stand. Am wurde Comonfort
von
Guerillas unweit
San Luis Potosi ermordet.