Drechsler
,
Halle

* 5
Halle. Gustav, Landwirt, geb. in
Clausthal
[* 2] am Harz, studierte in
Jena
[* 3] und
München
[* 4] und übernahm 1859 die
Verwaltung des ihm gehörenden Rittergutes Crimderode bei Ilfeld. Seit 1866 widmete er sich in
Halle
[* 5] von
neuem dem
Studium und habilitierte sich 1867 in Göttingen.
[* 6] Hier gründete er ein landwirtschaftliches
Institut, zu dessen
Direktor er ernannt wurde; zugleich wurde er 1871 ord. Professor. 1885 wurde er in das preuß.
Abgeordnetenhaus, 1887 in den
Deutschen
Reichstag gewählt, wo er der
Deutschen Reichspartei angehörte. 1889 zum
Kurator
der
Universität Greifswald
[* 7] ernannt, starb er dort Eine umfassende Thätigkeit hat Drechsler
auf dem Gebiete
des landwirtschaftlichen
Vereins- und Genossenschaftswesens entwickelt.
Von seinen Schriften sind zu nennen: «Die Statik des Landbaues» (Gött. 1869),
«Der landwirtschaftliche Pachtvertrag» (2 Bde., Halle 1871, vom Landwirtschaftlichen Centralverein der Provinz Sachsen [* 8] gekrönte Preisschrift),
«Die Entschädigungsberechnung expropriierter Grundstücke» (Gött. 1873),
«Das landwirtschaftliche Studium an der Universität Göttingen» (ebd. 1875 und Berl. 1885),
«Steigerung des Reinertrags durch den Getreidebau» (1882),
«Theorie der Düngung» (1885). In Gemeinschaft mit W. Henneberg gab er das «Journal für Landwirtschaft» (Berlin) [* 9] heraus.