Müstail
(Kt. Graubünden, Bez. Albula, Kreis und Gem. Alvaschein). 905 m. Alte Kirche mit einem Wohnhaus, am Rand einer Terrasse über dem rechten Ufer der Albula und 1,3 km nw. der Station Tiefenkastel der Albulabahn. Hier wird alljährlich am 2. November eine Seelenmesse für die 1499 in der Schlacht an der Calven gefallenen Männer aus dem Albulagebiet gelesen. Die Namen dieser Krieger sind in einem alten Messbuch aufgezeichnet, das ein interessantes historisches Dokument bildet.
Müstair - Muggio (Val

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Seite 43.491.
Der Name Müstail
von monasterium herzuleiten. Im 10. Jahrhundert: Wapitines; im 11. Jahrhundert: Impedinis. Aelteste Kirche
im Albulagebiet; steht isoliert zwischen
Alvaschein und
Tiefenkastel rechts über der wilden
Schlucht der
Albula. Dem h. Peter
geweiht. Von hohen Felswänden und dunkeln
Wäldern umrahmt. Hier wurden bis zur Zeit der Reformation
die Toten von
Filisur und
Bergün beerdigt und die Ehen der beiden Töchter von Donat von
Vaz mit den
Grafen von
Toggenburg und
von
Werdenberg eingesegnet. Grabstätte von. Johann von
Vaz. Die Kirche stammt aus dem 9. Jahrhundert und war einst die Mutterkirche
der ganzen Gegend (das
Oberhalbstein eingeschlossen). Heute gehört sie zur Kirche von
Alvaschein. An Stelle
des Chores hat sie an der
O.-Seite drei halbrunde, nach Aussen vorspringende und mit Steinplatten gedeckte
Kapellen, die die
Altäre enthalten und mit Fresken aus dem 14.
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Jahrhundert geschmückt sind. Bogenfenster und -portal. Gegen N. sieht man noch einige Ueberreste eines längst zerstörten Frauenklosters, das mit der Kirche durch einen gewölbten Gang und ein heute zugemauertes Portal verbunden war.