Madura
,
Madurafuß - Maerlant

* 7
Seite 11.53. 1)
Distrikt der britisch-ind.
Präsidentschaft
Madras,
[* 2] an der Koromandelküste, 21,758 qkm (395
QM.) groß mit (1881) 2,168,680 Einw.,
darunter nur 140,948 Mohammedaner und 84,900
Christen (67,554 römische Katholiken, 17,346
Protestanten). Das
Christentum wurde
hier bereits 1606 gepredigt, jetzt bestehen eine katholische und eine protestantische
Mission. Durch die
Hungersnot 1876-1877
verlor Madura
über 100,000
Menschen. Das Land ist meist eben, im
NW. erheben sich die dicht bewaldeten Palniberge
(2400 m) mit der Gesundheitsstation Kodehkanal; dort haben sich noch teilweise hinduisierte Urbewohner (Wellalar, Marawar,
Kallar) erhalten. Der wichtigste
Fluß ist der Waiga. Das Mineralreich enthält
Salpeter,
Salz,
[* 3]
Eisen,
[* 4]
Graphit,
Edelsteine,
[* 5] Goldsand.
- Die Hauptstadt Madura
mit 73,807 Einw., am Waiga und der Südindischen
Bahn, besitzt in einer großen
Pagode
(s. Tafel
»Baukunst
[* 6] I«,
[* 1]
Fig. 4-6), einem
Palast und einer 3 km von der Stadt mitten in einem großen
Teich errichteten
Moschee
ausgezeichnete Bauwerke, die aber zum Teil in
Ruinen liegen, und von neuern Bauten ein
Hospital,
College, mehrere
Kirchen und
eine prächtige medizinische Anstalt der
Jesuiten. - 2)
Insel an der Nordostküste von
Java, von diesem
durch die in ihrem westlichen Teil nur 3 km breite und dort fast unbefahrbare Madura
straße getrennt, umfaßt 4570 qkm (83
QM.). ist von niedrigen
Hügeln erfüllt, hat viel
Wald, ist jedoch dürr und darum auch zum großen Teil
nicht
¶
mehr
angebaut, enthält aber sehr reiche Salinen. Die Bewohner, die Maduresen, gehören zur malaiischen Rasse und sind den Javanern
nahe verwandt, jedoch von gröbern Zügen, kräftiger, ausdauernder und unternehmender, zählen daher zu den besten Soldaten
der niederländisch-indischen Armee. Politisch bildet Madura
mit ca. 80 östlicher gelegenen Inselchen eine Residentschaft mit einem
Umfang von 5286 qkm (96 QM.) mit (1885) 1,373,948 Einw.
(473 Europäer, 4029 Chinesen, 1425 Araber) und vier Distrikten: Madura
, Pamekasan, Sampang und Sumenep, regiert von einheimischen
Fürsten unter Kontrolle des niederländischen Residenten, der in Pamekasan wohnt;
die bedeutendste Stadt ist aber Sumenep, dann der Hafen Bangkallan an der Westküste.