Nemrûd
Dagh, ein etwa 2000 m hohes Gebirge in Kurdistan, ca. 120 km westlich von Diarbekr, mit den Resten eines großartigen hellenistischen Königsgrabes aus dem 1. Jahrh. v. Chr., das 1882 von Puchstein und Humann zum erstenmal untersucht worden ist. Den Mittelpunkt desselben bildet ein auf dem Gipfel des Bergs aufgeschütteter Tumulus aus kleinern Steinen, 45 m hoch und an der Basis 150 m breit, unter welchem sich der Inschrift zufolge das Grab des Erbauers, des Königs Antiochos II. von Kommagene (69-34 v. Chr.), und wahrscheinlich seiner ganzen Dynastie befindet.
Löwe (Tier)

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Löwen.Auf drei Seiten ist der den Hügel umgebende Rand des Felsgipfels künstlich zu größern Terrassen geebnet, von denen die im NO. befindliche schmälere nur geringe Reste einer einst vorhanden gewesenen Kolossalfigur zeigt. Desto reicher und auffallend symmetrisch waren die beiden Terrassen im SO. und NW. mit Bildwerken versehen; auf beiden erheben sich fünf sitzende Kolossalstatuen von über 6 m Höhe, beiderseits eingefaßt von je zwei Löwen [* 2] und Adlern: in der Mitte Zeus, [* 3] ihm zur Seite die personifizierte (noch wohlerhaltene) »Kommagene« und König Antiochos, an den Enden Apollon [* 4] und Herakles. [* 5] Auf den Rückwänden ist die Stiftungsurkunde zweimal in griechischer Sprache [* 6] eingehauen.