Riva
San Vitale (Kt. Tessin,
Bez. Mendrisio).
280 m. Gem. und Pfarrdorf, am S.-Ende des
Luganersees und 1 km w. der Station
Capolago der Linie
Bellinzona-Lugano-Chiasso der Gotthardbahn. Postbureau, Telegraph. 192
Häuser, 1333 kathol. Ew. Acker- und Weinbau, Zucht
der Seidenraupe. Eine grosse Seidenweberei, eine Teigwarenfabrik, Getreidemühle, Oehlmühle, Ziegelei
und Backsteinfabrik.
Grosses internationales Erziehungsinstitut. Bedeutender Handel mit italienischen Weinen. Kindergarten.
Das am SO.-Fuss des
Monte
San Giorgio gelegene Dorf wurde einst allgemein
als «magnifico borgo»
bezeichnet und ist eine der interessan
testen und zugleich gewerbsreichsten Ortschaften des Bezirkes. Neben der aus dem 18. Jahrhundert
stammenden und dem
San Vitale geweihten Pfarrkirche steht hier auch noch die Kirche
Santa
Croce mit hoher achteckiger Kuppel,
die 1522 von dem apostolischen Protonotarius
Don Gian Andrea della
Croce, Propst zu
Santa Maria di Vico in Como, gestiftet wurde
und bis heute Priva
teigentum seiner einst mächtigen Familie geblieben ist. Stolz wie ein
Dom erhebt sich
der hohe Bau über die niedrigen
Häuser des Dorfes; er ist ein Werk des Pellegrino Tibaldi, genannt Pellegrini, und enthält
Fresken von Morazzone und Altarblätter von den beiden Procaccini. Bei der Pfarrkirche steht ein uraltes Baptisterium. Römersiedelung
mit römischer Grabinschrift.
San Vitale ist die reichste
Pfründe im Kanton. Im 15. Jahrhundert lebten
die berühmten Ingenieure und Architekten
Martino, Giorgio und Abbondio di Riva San Vitale.