(Tuarik,Singul.Targi), arab.
Name des zu den
Berbern gehörigen
Volkes der mittlern
Sahara, das sich selbst
Imoscharh
(Imuharh,
Imazirhen) nennt, im N. bis an den
Atlas,
[* 2] im S. bis über den
Niger, im W. bis zu den maurischen
Stämmen und im O. bis zu den
Tibbu seine
Wohnsitze ausgebreitet hat. Die Tuareg zerfallen in zwei Abteilungen, in die sogen.
freien (Ihaggaren) und in die unterworfenen
Stämme (Imrhad), und in mehrere, meist einander feindliche
Stämme: die Asgar
und Hogar im N., die Kelowi, Itissa, Sakomaren weiter südlich, die Auelimiden am
Niger u. a. Sie sind
ein schöner, bräunlicher Menschenschlag mit echt kaukasischen Gesichtszügen, wo er sich von Negerbeimischung frei erhalten
hat. Als
Nomaden durchstreifen sie, raubend und
Viehzucht
[* 3] treibend, die
Wüste; wichtig sind sie als Vermittler des Karawanenverkehrs
zwischen dem Nordrand
Afrikas und dem
Sudân, ausgezeichnet in der
Tracht vor den übrigen Völkern
¶
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Afrikas durch ein Mundtuch (Litham). Sie werden als treulos und unzuverlässig geschildert; AlexineTinné, E. v. Bary u. a.
fielen ihrer Mordlust zum Opfer. Alle sind fanatische Mohammedaner. Ihre Zahl dürfte 300,000 nicht übersteigen. IhreSprache,
[* 5] Ta-Maschek oder Ta-Maschirht, ist als Abkömmling der altlibyschen zu betrachten.
(im Singular Targi, Tergi, d. h. Stammesangehöriger, von Tergah, d. h.
Stamm), Name der südl. Gruppe der großen Familie der Berbern (s. d.). Sie reichen im N. von der OaseTuat
längs der alger. Sahara (El-Erg oder Areg) über Ghadames bis ins westl. Fessan. Im W. bildet eine Linie von Timbuktu nach Tuat,
im O. das Land derTibbu, im S. der mittlere Nigerlauf von Timbuktu abwärts und weiter auf Sinder, Gober
und Bornu zu die Grenze (s. die Völkerkarte von Afrika, beim ArtikelAfrika).
Aus Timbuktu und den Ländern südlich vom Niger wurden sie in den letzten Jahren durch die Franzosen vertrieben. Die Tuâreg, die
zu den unvermischten Berbern gehören, zerfallen in viele kleine Abteilungen, unter welchen die Ahaggar oder Hogar,
Asdscher, Kel-Owi und namentlich die Aulemmiden, die Erbauer Timbuktus, und die Tadem-Ekket die bedeutendsten sind. Sie sind
ein wohl gebautes, sehr dunkel gefärbtes Volk, mit langem Haar,
[* 7] und in der Kleidung durch das Litham oder Tessilgemist, ein
nur die Augen frei lassendes Gesichtstuch, von allen Nachbarn unterschieden.
Auf ihren Reitkamelen führen sie Raubzüge in die umliegenden Landschaften aus und beherrschen die ihnen
tributären Karawanenstraßen der centralen Sahara. Die Sprache der Tuâreg, Tamaschek (lautlich gleich Tamascherht, Femininum neutr.
Bedeutung zu Amascherh; oder Imoscharh, s. Berbern), ist ein Berberisch, das sich von allen übrigen Berbersprachen durch
seine Reinheit von arab. Bestandteilen stark unterscheidet; es ist als Abkömmling des Altlybischen zu
betrachten.
Sie besitzen dafür seit den ältesten Zeiten eine eigene Schrift, Tifinarh (Mehrzahl von Tafanek,«Buchstabe»),
womit zahlreiche
Felswände und architektonische Monumente in Nordafrika bedeckt sind. Die Tuâreg sind fanatische Mohammedaner. Ihre Anzahl wird
auf 300000 geschätzt. Ihre bedeutendsten Wohnsitze sind die Oasengruppe Tuat (s. d.), die Gebirgslandschaft
der Asgar (Asdscher) und Ahaggar, unter deren Konföderationen die wichtigste die der Kêl-Rhela ist, weil aus ihr der Amghâr
oder Chef der Häuptlinge gewählt wird, und die Landschaft Aïr (s. d.). Die Gätuler und Garamanten des Altertums sind die Vorfahren
der Tuâreg –