Riant, Expéditions et pélerinage des Scandinaves en
TerreSainte au temps des croisades (Par. 1865);
Goergens,Arabische Quellenbeiträge zur Geschichte der Kreuzzüge (Berl. 1879, Bd.
1);
Röhricht und
Meißner, Deutsche
[* 1] Pilgerreisen nach dem
Heiligen Land (das. 1880);
das von der
Akademie der
Inschriften zu
Paris
[* 2] seit 1841 herausgegebene große Quellenwerk
»Recueil des historiens des croisades« (bis 1886: 14 Bde.);
In der Realschulfrage trat Kreyssig mit den
Schriften: Ȇber
Realismus und Realschulwesen«
(Berl. 1872) und »Ein
Wort zur Realschulfrage«
(Kass. 1871) für die Weiterbildung einer selbständigen
Realschule ein.
Aus seinem
Nachlaß erschienen »Litterarische
Studien und
Charakteristiken« (Berl. 1882).
(engl.
Crees,
Knisteno, Naehiaok), Indianerstamm in
Britisch-Nordamerika, längs der
James- und
Hudsonbai bis an den
Churchill, von da bis
Fort St.
George, den Saskatschewan und den
Winnipegsee bis an die
Wasserscheide des
Obern
Sees und der
Hudsonbai. Sie bilden den nördlichsten
Zweig der
Algonkin. Man unterscheidet die eigentlichen Kri und die
Swampies, welch letztere die sumpfigen Uferdistrikte (swamps) der
Hudsonbai bewohnen, während die erstern
im
Binnenland hausen. Zu Ende des vorigen
Jahrhunderts waren die Kri das mächtigste Eroberervolk im Hudsonbaiterritorium, das
andre
Stämme, namentlich seine nördlichen Nachbarn, mehr und mehr zurückgedrängt hat.
Masern- und Pockenepidemien haben sie wiederholt dezimiert. Sie gelten für gelehrig, fleißig und zuverlässig.
Ihre ausgedehnten
Ländereien haben sie seit 1871 zum größten Teil gegen eine kleine
Entschädigung und jährliche Lieferung
von Lebensmitteln, Kleidern und
Geld an die
Regierung von
Kanada abgetreten. Viele der Kri sprechen englisch
oder französisch.
Grammatiken ihrer
Sprache
[* 10] haben Howse (Lond. 1844, wiederholt 1866) und
Lacombe
(Montreal
[* 11] 1874, mit
Wörterbuch) herausgegeben.
(Ergotismus,
Kornstaupe,
Krampfsucht, ziehende
Seuche), ein infolge von längerm
Genuß des
Mutterkorns
(s. d.) entstandenes
Leiden.
[* 12] Da das
Mutterkorn sich am häufigsten in feuchten, sumpfigen Gegenden und in feuchten, an Mißwachs
reichen
Jahren zeigt, so wird die
Krankheit auch meist in kleinen Lokalepidemien beobachtet und zwar gleich
nach der
Ernte,
[* 13] namentlich in
Frankreich in der
Sologne, in der
Picardie etc., in Rußland, Norddeutschland, in der
Lombardei
etc. Sie tritt hauptsächlich in zwei
Formen auf: als brandige und als konvulsive.
Die
Haut
[* 15] ist dabei trocken, der
Puls klein und
schnell. Im zweiten
Stadium zeigen sich die
Vorläufer des
Brandes, die Kranken haben ein
Gefühl von
Taubsein, von
Schmerzen in
den betreffenden
Gliedern,
Zehen,
Fingern,
Nase;
[* 16] diese schwellen an, zeigen mitunter eine eigentümliche
Röte, sind aber dabei
kühl. Im drittenStadium tritt der
Brand ein. Die brandigen Teile stoßen sich ab, wobei die
Schmerzen
nachlassen. Das begleitende
Fieber ist ein typhusähnliches, dem der Kranke erliegt. Es kann jedoch auch
Genesung erfolgen,
wenn der
Brand beschränkt bleibt oder sich begrenzt.
Die Dauer dieser beiden Stadien ist 4-6
Wochen. Bei der Behandlung ist vor allem notwendig, den Kranken
der fernern giftigen Einwirkung zu entziehen.
Brechmittel und Abführmittel sollen das Genossene entleeren, außerdem muß
für kräftige
Kost und reine
Luft gesorgt werden. Gegen die
Schmerzen reicht man
beruhigende Mittel. Oft müssen die brandigen
Glieder
[* 17] abgenommen werden. (Vgl.
Antoniusfeuer.) Die zweite Form, die konvulsive, die eigentliche Kriebelkrankheit
(Ergotismus
convulsivus), läßt drei
Grade der
Vergiftung unterscheiden.
Beim leichtesten
Grad leiden die Kranken an
Taubheit, Eingeschlafensein der
Finger und andrer Körperteile,
Ameisenkriechen, Zuckungen,
Erbrechen und
Durchfall. Dabei vermögen sie ihrer Beschäftigung noch nachzugehen. Wird der schädlichen Einwirkung beizeiten
vorgebeugt, so kann der Zustand, namentlich wenn Ausleerungen erfolgen, günstig verlaufen. Im andern
Fall steigern sich die Vergiftungserscheinungen. Es entsteht
Druck in der
Herzgrube, die Zuckungen nehmen zu;
Beklemmungen,
Schwindel,
Durst, oft auch
Heißhunger, besonders nach sauren
Speisen,
Erbrechen, höchst stinkende Stuhlgänge,
Ziehen und
Reißen im
Rücken,
schmerzhafte, krampfhafte Zusammenziehungen stellen sich ein. Die letztern
Erscheinungen währen oft einige
Stunden, bis
Schlaf erfolgt. Nach dem Erwachen sind die Kranken gestärkt, aber bald treten neue Anfälle auf. Die
Krämpfe
steigern sich, nehmen den
Charakter des Streckkrampfes
(Tetanus) an und werden oft tödlich. Gleichzeitig tritt Gesichtsschwäche,
Doppeltsehen auf.
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