Aldegrever
,
Heinrich, auch Alde Grave,
Maler und Kupferstecher, geb. 1502 wahrscheinlich in
Paderborn,
[* 2] war später
Bürger
zu
Soest
[* 3] und entschiedener
Anhänger der
Reformation. Er starb daselbst nach 1555. Aldegrever
gehört zu den sog. Kleinmeistern
(s. d.). Unter seinen wenigen Gemälden sind vor allem die
Bildnisse bedeutend; doch liegt seine Hauptwirksamkeit auf dem Gebiete des
Stichs. Er wählte zumeist Erzählungen des Alten
und
Neuen
Testaments in zusammenhängenden Folgen, wobei er besonders deren rein menschlichen
Inhalt betont. Obwohl von
Dürer
und der ital. Renaissance, von Pencz und
Beham beeinflußt, zeigt seine Formensprache doch bemerkenswerte Selbständigkeit.
Er hat mehr als 300 Kupferstiche sowie einige Holzschnitte angefertigt; von Bedeutung sind die Ornamentstiche
(Vorlagen für
Schmucksachen
[* 4]
u. ä.), von denen 41 in
Faksimile
(Münch. 1876) erschienen.